Geplante Ausfallzeiten zur vorbeugenden Wartung im Schweißbetrieb sind keine Zeitverschwendung. Vielmehr ist es ein entscheidender Faktor, um einen reibungslosen Produktionsablauf aufrechtzuerhalten und ungeplante Ausfallzeiten zu vermeiden. Eine ordnungsgemäße Wartung kann die Lebensdauer von Verbrauchsmaterialien und Geräten verlängern und dazu beitragen, Probleme wie Vogelnest oder Rückbrand zu vermeiden, die zu kostspieligen und zeitaufwändigen Fehlerbehebungen und Nacharbeiten führen können. Beachten Sie ein paar einfache Wartungstipps und Best Practices, um Ihre MIG-Pistole und Ihre Verbrauchsmaterialien optimal zu nutzen.
Ordnungsgemäße Inspektion
Stellen Sie vor dem Schweißen sicher, dass alle Verbindungen fest sitzen und dass Verbrauchsmaterialien und Geräte in gutem Zustand und frei von Beschädigungen sind. Beginnen Sie mit der Vorderseite der Waffe und arbeiten Sie sich zurück zum Feeder vor.
Eine dichte Halsverbindung ist unerlässlich, um den elektrischen Strom vom Schweißkabel zu den Verbrauchsmaterialien am vorderen Ende zu transportieren. Lose Verbindungen an beiden Enden des Halses können zu einer schlechten elektrischen Leitfähigkeit führen, was zu Schweißfehlern und möglicherweise zu einer Überhitzung der Pistole führen kann. Wenn Sie einen drehbaren Hals verwenden – einen, der es ermöglicht, den Brennerhals zum Schweißen in die gewünschte Position zu drehen, um die Flexibilität und den Bedienerkomfort zu erhöhen – stellen Sie sicher, dass die Handmutter am Hals fest sitzt und der Hals sicher in der Kabelverschraubung sitzt.
Überprüfen Sie außerdem den Griff und den Abzug visuell, um sicherzustellen, dass keine Schrauben fehlen oder beschädigt sind. Das Kabel sollte entlang der Außenhülle frei von Schnitten, Knicken und Beschädigungen sein. Schnitte im Kabel können die interne Kupferverkabelung freilegen und ein potenzielles Sicherheitsrisiko für den Schweißer darstellen. Darüber hinaus können diese Probleme zu einem elektrischen Widerstand führen, der zu einem Wärmestau führt – und letztendlich zu einem Kabelausfall. Stellen Sie bei der Überprüfung der Zuleitungsverbindung sicher, dass der Stromstecker vollständig eingesteckt und fest angeschlossen ist, andernfalls kann es zu Vogelnestbildung im Kabel an der Zuleitung kommen. Eine lockere Verbindung kann auch zu elektrischem Widerstand an der Verbindung führen, was zu einer Überhitzung der Pistole führen kann.
Liner
Ein sauberer Liner in der richtigen Größe ist wichtig für die Herstellung hochwertiger Schweißnähte. Die Auskleidung ist häufig sowohl der am schwierigsten zu inspizierende und zu wartende Teil der Pistole als auch eine der häufigsten Ursachen für Schweißprobleme. Ein zu kurz geschnittener Liner kann zu Problemen bei der Drahtzufuhr führen. Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers zum richtigen Trimmen und Installieren des Kabels, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Achten Sie außerdem darauf, dass die Auskleidung während der Installation keinen Kontakt zum Boden hat, um zu verhindern, dass sich Schmutz und Ablagerungen ansammeln, die in das Schweißbad gelangen und Defekte verursachen könnten. Eine verschmutzte Auskleidung verringert den Schutzgasfluss, was zu Porosität in der Schweißnaht führen kann. Auch Schweißdrahtfragmente können abplatzen und sich in der Auskleidung ansammeln. Im Laufe der Zeit kann diese Ablagerung zu schlechter Drahtzufuhr, Vogelnest und Rückbrand führen. Um Ihren Liner zu pflegen, blasen Sie ihn regelmäßig mit sauberer Druckluft durch, um Schmutz und Ablagerungen zu entfernen. Diese Aufgabe kann beim Drahtwechsel oder beim Entfernen des Drahtes aus der Pistole in wenigen Minuten erledigt werden – und hilft, bei der späteren Fehlerbehebung erheblich Zeit zu sparen.
Verbrauchsmaterial
Die Verschleißteile an der Vorderseite der MIG-Brenner sind Hitze und Spritzern ausgesetzt und müssen daher häufig ausgetauscht werden. Die Durchführung einiger einfacher Wartungsarbeiten kann jedoch dazu beitragen, die Lebensdauer der Verschleißteile zu verlängern und die Pistolenleistung und Schweißqualität zu verbessern.
Der Gasdiffusor sorgt für den Gasfluss zum Schweißbad, ist außerdem mit dem Hals verbunden und leitet den elektrischen Strom zur Kontaktspitze. Stellen Sie sicher, dass alle Verbindungen fest sitzen, und überprüfen Sie die O-Ringe des Diffusors auf Risse, Schnitte oder Beschädigungen.
Die Hauptaufgabe der Düse besteht darin, das Schutzgas um das Schweißbad herum zu fokussieren. Achten Sie auf die Ansammlung von Spritzern in der Düse, die den Gasfluss behindern und zu Problemen aufgrund unzureichender Abschirmung führen können. Verwenden Sie eine Schweißzange, um Spritzer von der Düse zu entfernen.
Die Stromdüse ist der letzte Kontaktpunkt zwischen Schweißgerät und Schweißdraht. Bei diesem Verbrauchsmaterial ist auf die Beschädigung der Kontaktspitze zu achten. Dies geschieht, wenn der durch die Spitze verlaufende Draht einen länglichen Schlitz im Durchmesser der Spitze trägt. Durch Schlüssellöcher kann der Draht aus der Mitte geraten und Probleme wie ein unregelmäßiger Lichtbogen verursachen. Wenn Sie Probleme mit der Drahtzufuhr haben, versuchen Sie, die Kontaktspitze auszutauschen oder auf eine größere Kontaktspitze umzusteigen. Abgenutzte Spitzen sollten ersetzt werden.
Letzte Gedanken
Sich die Zeit für vorbeugende Wartung zu nehmen, kann sich auf lange Sicht durch weniger Ausfallzeiten auszahlen. Denken Sie außerdem immer daran, die Verbrauchsmaterialien Ihrer MIG-Brenner ordnungsgemäß aufzubewahren, damit Sie die besten Ergebnisse erzielen und die Lebensdauer Ihrer Ausrüstung verlängern können. Wenn die Waffe nicht verwendet wird, sollte sie aufgerollt gelagert werden, entweder hängend oder flach liegend, beispielsweise auf einem Regal. Lassen Sie MIG-Brenner nicht auf dem Boden der Werkstatt liegen, da die Gefahr besteht, dass das Kabel überfahren, geknickt oder beschädigt wird. Letztendlich gilt: Je sorgfältiger Sie dieses Gerät pflegen, desto bessere Ergebnisse können Sie in der Schweißzelle erzielen.
Zeitpunkt der Veröffentlichung: 02.01.2023